Am 18.12.2017 wurden wir mit dem Stichwort „Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen“ auf die Bundesstraße zwischen Wahlstedt und Rickling alarmiert.
Nach Eintreffen der ersten Kräfte wurde das ganze Ausmaß sichtbar, zwei Fahrzeuge stießen frontal zusammen, drei Schwerverletzte wurden eingeklemmt. Nach einer kurzen Absprache übernahmen die Ricklinger Kameraden das Fahrzeug auf der Straße, wir übernahmen das im Straßengraben liegende Fahrzeug.
Einsatzbericht VUPKL 18.12.2017
Im Verlauf des Einsatzes wurden die Wahlstedter Kameraden von dem Unfallopfer mit Namen angesprochen. Erst ab diesem Zeitpunkt mussten wir feststellen, dass es sich bei der Fahrerin um eine Kameradin handelt. Das erschwerte, insbesondere emotional, die Arbeit für die eingesetzten Kräfte. Unter ständiger Begleitung wurde eine Rettungsöffnung geschaffen. Aufgrund der starken Deformierung des Fahrzeuges gestaltete sich die Rettung sehr schwierig. Erst nach mehreren gefühlt endlosen Minuten konnten wir sie aus dem Fahrzeug befreien und an den Rettungsdienst übergeben.
Da es sich für alle eingesetzten Kameradinnen und Kameraden um eine extreme Ausnahmesituation handelte, wurde das Team zur psychosozialen Unterstützung (PSU) des Kreisfeuerwehrverbandes Segeberg angefordert.
Einen Monat nach dem Unfall geht es der Kameradin den Umständen entsprechend gut. Nach mehreren Wochen auf der Intensivstation wurde sie bereits mehrfach operiert und startete im Januar bereits erste „Aufsitzversuche“.
Das Leben geht weiter, die Zeit eilt und sie heilt.
Als Zeichen das wir immer für sie da sind, wurde auf der Jahreshauptversammlung stellvertretend für sie ein großer Grisu mit Namenswidmung und unser Wachenkennung, sowie eine Karte mit Genesungswünschen an den Freund übergeben.
Die gesamte Freiwillige Feuerwehr der Stadt Wahlstedt wünscht ihr weiterhin gute Besserung und eine schnelle Genesung. Der Familie wünschen wir weiterhin viel Kraft.
Bericht: Juschka, P.
Bilder: Juschka, P. , Juschka, M.